Systemischer Ansatz

Meine Arbeitsweise ist grundsätzlich systemisch geprägt. Das bedeutet, es werden die Systeme von Beziehungen und Wechselwirkungen systematisch berücksichtigt: Je nach Kontext kann ein und dasselbe Phänomen völlig unterschiedliche Ursachen und Wirkungen haben, und in unterschiedlichen Kontexten entstehen unterschiedliche Phänomene.

Systemisches Figurenstellen

Dem systemischen Ansatz liegt darüber hinaus ein konstruktivistisches Weltbild zugrunde: Wir gehen davon aus, dass es keine „wirkliche Wirklichkeit“ gibt (vgl. das wunderbare Buch von Paul Watzlawick: „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“). Erleben wird immer erzeugt – durch Fokussierung von Aufmerksamkeit, bewusst wie unbewusst. Nirgends zeigt sich das deutlicher als in der Paardynamik! Mein Lehrmeister in diesem Gebiet ist Prof. Dr. Ulrich Clement, der „Papst der Sexualtherapie“. Wertvolles Handwerkszeug liefert auch die systemisch-integrative Paartherapie, vermittelt von meiner Namensvetterin Dr. Friederike von Tiedemann.
Teil der systemischen Ansatzes sind verschiedene Techniken der Externalisierung, d.h. des Sichtbarmachens von innerpsychischen Prozessen im Außen. Die wohl berühmteste dieser Techniken ist die Aufstellungsarbeit, die sowohl mit Stellvertretern als auch mit Figuren durchgeführt werden kann. Dabei geht es darum, die Dynamik eines Systems durch Positionierung, Bewegung und Hineinfühlen sichtbar und direkt erlebbar zu machen. Diese Methode habe ich bei Dr. Martin Sourek erlernt.

Arbeit mit dem Unbewussten

Aufbauend auf der systemischen Theorie habe ich mich ausführlich mit dem hypnosystemischen Ansatz nach Dr. Gunther Schmidt beschäftigt. Dabei geht es darum, unbewusste und unwillkürliche Prozesse systematisch einzubeziehen und die Sprache des Unbewussten zu verwenden. Dazu gehört die Arbeit mit Bildern, Metaphern, Empfindungen und Körperkoordination – immer mit dem Ziel, bewusste und unbewusste Prozesse miteinander in Einklang zu bringen und zielorientiert zu nutzen.

Dem Auge verborgen …

Um die systematische Arbeit mit dem Unbewussten geht es auch im Zürcher Ressourcen Modell®, das von Dr. Maja Storch und Frank Krause entwickelt wurde. Dabei werden Bilder in Verbindung mit spezifisch formulierten Sätzen, Erinnerungshilfen und der Körperhaltung verwendet, um die gewünschte Haltung anzuregen und gezielt zu aktivieren.

Die empathische Einbeziehung des Unbewussten, der inneren Bilder und Wünsche ist auch bei der Arbeit mit Fantasien unerlässlich. Die Arbeit von Dr. Angelika Eck liefert hier für mich wertvolle Anregungen. Dazu kommen Wissen und Erfahrung um die Vielfalt, mit der Menschen ihre Sexualität ausleben oder davon fantasieren. Dabei gibt es wenig, von dem ich noch nicht gehört habe – und zwischen Fantasie, Wunsch und Wirklichkeit liegen oft Welten.

Körperarbeit

Apropos Körper: Der Einsatz von Körperübungen und das Wissen darum, wie körperliche und psychische Prozesse zusammenhängen (in der Fachwelt als Embodiment bezeichnet) sind für mich wichtige Elemente meiner Arbeit. Hierzu gehört auch der Ansatz der embodied communication nach Maja Storch, der fabelhaftes Handwerkszeug für den Umgang mit Streitthemen liefert – auch und gerade bei Paaren.

Eine Methode, um Körperarbeit zur Verbesserung der Sexualität einzusetzen, ist das Sexocorporel nach dem kanadischen Psychologen Jean-Yves Desjardins, wie es Dr. Karoline Bischof lehrt. Hier geht es darum, wie Menschen bislang gelernt haben, ihre Sexualität im Körper zu (er)leben. Wenn es damit Probleme gibt, gibt es Techniken, um das Erlernte zu erweitern. So können neue Erregungsmuster hinzugelernt und die sexuelle Genussfähigkeit gesteigert werden.

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